Geschichte

Folgen Sie uns doch ein Stückchen durch die Geschichte des Reitervereins Iserlohn und stöbern Sie mit uns durch die Vergangenheit bekannter Größen wie Bomnüter, von Hermann, Rahlenbeck und anderen.

Derzeit bietet Ihnen unser Archiv zu folgenden Datierungen interessante Berichte:

1953 – 1956 Gründung des Reitervereins
1957 Erste Turniere, englisch-deutsche Kooperation, Zeitungsartikel
1958 – 1964 Traditionen, Kreisstandarte und „Iserlohn goes Olympia“
1968 – 1987 wieder Olympia, Erweiterungen und Eröffnung des Stübchens
1988 – 1991 Hallenbrand, neue Turniere, 1. „Goldenes“ im Märk. Kreis
1992 – 1994 Verlegung der Reitanlage, Kreisstandarte
1995 – 2000 Umzug, weitere „Goldene“, Lippizaner-Show
2001 ein König und eine Europameisterschaft in Iserlohn

1953 -1956

1953 ist das offizielle Gründungsjahr des Reitervereins Iserlohn, der aus dem ehemaligen Reitclub Iserlohn hervorging. Die Satzung des Vereins wird jedoch erst 1955 gerichtlich eingetragen, so dass der RVI seitdem die Bezeichnung „Reiterverein Iserlohn e.V.“ (eingetragener Verein) tragen darf.

Den Vereinsvorsitz führt seinerzeit Rudolf Brauer, sein Stellvertreter ist Heinrich Gantenbrink. Ausserdem wird der Reiterverein Iserlohn in den Ruhr-Lenne-Reiterverband aufgenommen. 1956 übernimmt W.Kempe den Posten des 2. Vorsitzenden. Zusätzlich erhält der Reiterverein den Status „gemeinnützig“. Der Reiterverein entscheidet sich für das Vereins-Logo, auf dem zusätzlich das Wahrzeichen Iserlohns – der Danzturm – beigefügt ist.

Das Jahr 1957

Reitturniere haben in Iserlohn eine große Tradition. Bereits 1957 organisiert der seinerzeit 1. Vorsitzende des Reitervereins Iserlohn, Rudolf Brauer, in Zusammenarbeit mit den Britischen Streitkräften das erste nationale Reitturnier nach dem Zweiten Weltkrieg. Frau Patricia Rinke stellte dem RVI für das Programmheft der EM 2001 historisches Material aus dem Privatarchiv ihres Vaters, Herrn Major a.D. Rudolf Brauer, zur Verfügung, das wir Ihnen auch auf unserer Internetseite nicht vorenthalten wollen; bei dem folgenden Text handelt es sich um einen (gekürzten, daher mit eckigen Klammern versehenen) Zeitungsartikel und Fotos aus dem Iserlohner Kreisanzeiger vom 8. September 1957.

Die Quellen der darauf folgenden Bilder sind uns bisher nicht bekannt. Sie können übrigens die kompletten (gescannten) Artikel auf der extra eingerichteten RVI-Archiv-Seite als Grafikdateien herunterladen, falls Sie sich die „Originale“ ansehen möchten oder erst später die Dokumente lesen möchten. Sie können aber auch die Tour fortsetzen, indem Sie direkt hier oder am Ende der Seite auf die Navigationselemente klicken.

1958-1964

Seit mehreren Jahren gibt es nun schon die „Pferdeweihnacht“, bei der sich die Aktiven des Vereins immer wieder ein tolles Programm mit Pferden ausdenken. 1959 fand bereits die 10. Pferdeweihnacht statt. Dieses Ereignis ist ein Anlaufspunkt für viele Familien und Pferdenarren.

1960 wird Harry Boldt Miglied beim Reiterverein. Gustav Pütter gelingt es sogar, H.-G. Winkler zum Springturnier nach Iserlohn zu holen. Harry Boldt erlangt 1964 mit Pütter´s Remus bei der Olympiade in Tokio die Gold- und Silber-Medaille.

Zuvor findet vom 29. bis 30. September 1962 – in Verbindung mit der Eröffnung des neuen Pütter-Gestüts – ein Turnier auf dem Gelände „Am Kuhlo“ statt. Das Motto hierbei lautet: „Deutsche Reiterelite am Start!“

Denken wir jedoch nochmal in etwas kleineren Dimensionen; kommen wir kurz auf die Kreisstandarte zu sprechen. Die Kreisstandarte des Märkischen Kreisreiterverbandes ist ein Mannschaftswettbewerb, bestehend aus A- und L-Dressur, A- und L-Springen und einer A-Mannschaftskür. Diese Standarte spiegelt die Vielfalt des Reitsports wieder und ist eine begehrte Trophäe.

1960 erlangten die Reitschüler unter Franz Korbner die Trophäe. Jahrelang nahm dann keine Mannschaft mehr daran teil. Erst 1994 entschlossen sich einige Reiter des RVI, diese Trophäe zu erhaschen. Im September 1994 errangen die Teilnehmer einen beachtlichen 5. Platz in Plettenberg-Ohle. Lesen Sie hierzu im entsprechenden Jahr weitere Einzelheiten!

1968-1987

1968 gibt Gustav Pütter bekannt, dass mit dem Bau einer neuen, großen Reithalle begonnen werden kann. Die 20×60-Halle kann bereits 1970 für die 20. Pferdeweihnacht verwendet werden. Die Pferdeweihnacht ist inzwischen bereits eine Art Tradition des RVI und beliebt wie eh und jeh.

1972 steht der RVI mal wieder in den Zeitungen ausserhalb der Stadtgrenze: Frank Korbner wird in diesem Jahr Westfälischer Juniorenmeister im Springreiten.

1975 übernimmt der Reiterverein das Pony „Falk“ von der AWO. Das Angebot des RVI wird hierdurch wertvoll erweitert, weil Frau Narrenberg ab jetzt therapeutisches Reiten anbietet. Nachdem 1973 der 2. Vorsitzende W.Kempke verstorben ist, wird W.Schlegel neuer 2. Vorsitzender. Ausserdem wird der Reiterverein Iserlohn Eigentümer der Reithalle.

Harry Boldt gewinnt 1976 nach seinem vorangehenden Erfolg erneut bei der Olympiade; diesmal in Montreal. Er holt auf „Woyzeck“ Gold für Deutschland. 1977 verstirbt Senator Gustav Pütter.

1978 werden die sogenannten „Reiterstuben“ auf dem Reitergelände eröffnet.Das Vereinslokal bietet Blick auf die Reithalle und erfreut sich großer Beliebtheit. 1985 verstirbt Franz Korbner, der Vater von Frank Korbner. Seine Frau Herta übernimmt von nun an die Reitschule.

1992-1994

1992 übernahm Dietrich Walther den Vorsitz des Reitervereins und rief später die Iserlohner Dressurtage ins Leben. Rudolf Brauer wurde zum Ehrenvorsitzenden beim RVI ernannt.

Inzwischen finden alljährlich die Dressurtage um das Pfingstwochenende herum statt. Damit gibt es bereits mehrere Veranstaltungen, die Jahr für Jahr die Zuschauer aus den umliegenden Städten anziehen.

1993 wurde das erste Jugendturnier der Kategorie C ausgerichtet. 1994 wurden erste Gespräche mit der Stadt Iserlohn geführt, ob die Reiteranlage verlegt werden könnte. Der Verein sieht die Möglichkeit, dass er in die „Corunna Barracks“ – das Armeegelände der Engländer – einziehen könnte. Das Gelände an der Westfalenstraße würde nach dem Abzug der englischen Streitkräfte frei stehen. Parallel dazu ist der Baustoffhandel „Holz & Bau“ am jetzigen Gelände der Reitanlage interessiert.

Roland Neuhaus wurde neuer 2. Vorsitzender des RVI. Auch heute setzt er sich noch für die Interessen der Iserlohner ein, koordiniert viele Turniere und ist Ansprechpartner für alles Erdenkliche.

Noch etwas zur „Kreisstandarte“: Im September 1994 fand in Plettenberg-Ohle wieder ein derartiges Turnier statt. Nach dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ stand der Spaß daran im Vordergrund – und den hatten die Teilnehmer und der nachgereiste Fanclub sicherlich. Unter Herta Korbner ritten Uli Collée (auf Goofi), Volker Fingerhut (auf Deister), Cordula Eiler (auf Golden Gate), Jens Menzel (auf Picano), Nicole Ebisch (auf Priamos).

1988-1991

1988 kommt es zu einem tragischen Zwischenfall: die gesamte Reithalle brennt ab. Glücklicherweise wurde keines der Pferde verletzt. Die Pferde werden in verschiedenen umliegenden Ställen untergebracht, bis sich die Lage wieder erholt hat. Erst 1989 können die Pferde nach den lang anhaltenden Renovierungsarbeiten wieder in ihre Boxen ziehen.

Nach den vergangenen, sichtlich durchwachsenen Jahren knüpft der RVI im Jahre 1991 an die alten Traditionen an und richtet ein Dressur- und Springturnier auf der Reitanlage „Am Reiterweg“ aus. Die Anlage „Am Kuhlo“ steht leider nicht mehr zur Verfügung.

1991 bekommt die Dressurreiterin Sandra Jung, geb. Walther, das Goldene Reiterabzeichen verliehen und wird 1998 sogar Österreichische Staatsmeisterin. Die ersten Iserlohner Reiter und Träger des Goldenen Abzeichens sind Harry und Heidi Boldt, die auch heute noch Ehrenmitglieder sind. Drei weitere Reiter des Vereins sind später ebenfalls im Besitz des „Goldenen“: Anna Mehls, Sandra Fehr und Uli Collèe.

1995-2000

Der Ehrenvorsitzende des RVI, Herr Rudolf Brauer, wird 80 Jahre alt. Der Reiterverein veranstaltet anlässlich seines Geburtstages eine groß angelegte Feier.

Immer noch ist der Umzug ins ehemalige Kasernengelände im Gespräch. 1996 ist es dann endlich soweit: der Reiterverein zieht in die ehemalige Husarenkaserne „Am Reiterweg“ ein, wo er auch heute noch ansässig ist.

Aber der RVI macht auch in sportlicher Hinsicht wieder einmal große Schlagzeilen: Uli Collée, ein Springreiter unter den Aktiven des RVI, erlangt im September das Goldene Reiterabzeichen, nachdem er zum 10. Mal in einem S-Springen gewonnen hat. Ausserdem nehmen einige Iserlohner Reiter an den Deutschen Meisterschaften teil; darunter befinden sich Sandra Walther (auf Picandt), Anna Mehls (auf Fiz Fargo) und Uli Collée (auf Mino).

Wie schon erwähnt, wird Sandra Walther 1998 Österreichische Staatsmeisterin im Dressursport.

Übrigens entstand ca. 1999/2000 die Idee der Lippizaner-Show. Hierfür werden einige Pferde aus Pappmasché gebastelt. Einige aktive und passive Mitglieder studieren eine Kür ein und präsentieren diese auf dem Weihnachtsreiten. Inzwischen ist die Lippizaner-Show fester Bestandteil größerer Turniere und erfreut Groß und Klein. Auch auf der EM Dressur 2001 waren die Papptiere wieder mit von der Partie.

Das Jahr 2001

Dietrich Walter konnte für 2001 auch die EM-Dressur der Junioren (bis 18 Jahre) und jungen Reiter (18 bis 21 Jahre) nach Iserlohn holen. Innerhalb weniger Wochen wurde mit großem Aufwand die gesamte Anlage für eine derartige Veranstaltung herausgeputzt, vergrößert und umgestaltet. 21 teilnehmende Länder und ca. 120 Pferde zogen für knapp 2 Wochen die Aufmerksamkeit in Europa auf sich.

Pferde tragen die Geschichte der Menschen auf ihrem starken Rücken.